Wespen und Hornissen
Keine Panik vor Hornissen und Wespen
Von den Wespen und Hornissen überleben nur die jungen Königinnen den Winter. Sie suchen eine wettergeschützte Stelle und fallen in Winterstarre. Im nächsten Frühjahr beginnt ihr Herz wieder schneller zu schlagen, suchen nach einem geeigneten Platz und beginnen mit dem Bau eines neuen Nestes aus Holzfasern und Speichel.
Spätestens aber wenn sie keinen geeigneten natürlichen Platz zur Nestgründung finden können, besiedeln sie oft Unterkünfte in menschlicher Nähe.
Gern in Hohlräumen rund ums Haus: in Rolladenkästen, unter Verschalungen, unter Dächern oder in kleinen Gartenhäuschen. Konflikte mit den eigentlichen Besitzern treten in der Regel meist dann auf, wenn das Nest bereits groß ist und der ausfliegenden Arbeiterinnen auffällig viele. Zudem halten sich hartnäckig altherbrachte Gerüchte und Vorurteile zu den eigentlich friedlichen, aber stachelbewehrten Fliegern.
Hornisse
Als die Größte der hier heimischen Wespenarten fällt die Hornisse durch ihren tiefen Brummton und natürlich durch ihre Größe auf. Trotz ihres imposanten Auftritts ist die Hornisse ruhig und ausnehmend friedlich, auch an unserem Essen ist sie nicht interessiert. Sie bevorzugt Insekten (gerne auch Stechmücken) und Pflanzensäfte.
Wespen, deren Nester im Freien hängen,
sind die meisten der bei uns lebenden Wespenarten. Auch sie interessieren sich nicht für Menschen und deren Nahrung; allerdings mögen sie auch wie alle anderen keine Erschütterung ihres Nestes, wenn sie beispielsweise im Gebüsch wohnen. Sollten Sie welche in Ihrem Garten bemerken, machen Sie einfach einen Bogen von 2 m darum - auch mit Ihrem Rasenmäher.
Unser Kaffeetisch und unser Grillteller wird angeflogen
und hungrig beäugt von lediglich den beiden bekanntesten Wespenarten: die (all-)gemeine und die deutsche Wespe. Sie benötigen gegen Ende des Sommers mehr Flugbenzin in Form von Zucker und eiweißhaltiges Fleisch zum Füttern der aufwachsenden Brut.
Dabei können sie sehr lästig sein. Füttern Sie die Tiere deshalb einfach schon ein paar Stunden im Voraus z.B. mit Zuckerwasser oder überreifen Obst an einer weiter entfernten Stelle zu Ihrem Tisch oder Ihrem Grillfest: sie werden es gerne annehmen und dort unter sich bleiben.
Wichtig bei allen Wespenarten ist: Ruhig bleiben, weiteratmen - vorsichtig und langsam bewegen - nicht anpusten. Alle stechen nur zu, wenn sie sich bedroht fühlen und Angst haben.
Wenn es doch einmal sticht: eine halbe Zwiebel auf den Stich legen, und anstatt zu kühlen hilft bei Wespengift im ersten Augenblick tatsächlich Wärme. Dabei müsste die Stichsstelle über 40 °C erhitzt werden. Das lässt das Eiweiß im Gift gerinnen und somit wird es unwirksam. Im Handel gibt es dafür sogenannte Insektenstichheiler, die das bewirken.
Wenn es miteinander leider gar nicht mehr geht:
Manchmal - nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten der Gefahrenabwehr - muss in AUSNAHMEFÄLLEN leider ein Nest weichen. Wenn es sich dabei um eine Hornisse oder eine andere gefährdete Art handelt , benötigen Sie eine kostenpflichtige Ausnahmegenehmigung nach dem Naturschutzrecht. Diese können Sie nach eingehender Beratung und Einschätzung durch qualifizierte Wespenberater der Naturschutzbehörde erhalten. Zur Entfernung des Nestes MUSS ein fachlich ausgebildeter Insektenbekämpfer beauftragt werden. Die Kosten sind vom Auftraggeber zu tragen und sind Sache des Hauseigentümers.
Wenn Sie akute Probleme mit dem Nest "Ihrer" Hornissen oder Wespen haben, scheuen Sie sich nicht bei uns anzurufen. Sie finden hier ein Insektenmeldeformular zu genauen Beschreibung der Tiere und des Nestes, das hilft uns bei Ihrer Beratung sehr.
Weitere ehrenamtliche Hornissenberater und -beraterinnen werden immer wieder gesucht!
Entdecken Sie die spannende Welt dieser Tiere, je mehr man sie studiert, desto faszinierender wird sie! Melden Sie sich einfach bei uns. Das erste Wissen in Theorie und Praxis wird in einem Grundkurs vermittelt. Die Aufgabe eines/-r Wespen- und Hornissenberaters/in ist die Beratung von Bürgern, die ein Nest in ihrer Nähe haben und Hilfe brauchen.
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